The Resurrection, 2021, Full HD (7:10), Größe variabel, © Lucia Mirlach

Ein großer roter Ziegelstein erscheint zwischen Erdhügeln aus einer der letzten freiliegenden Brachflächen eines ehemaligen Ziegeleigeländes. Behäbigen Schrittes wandert er auf einen neu eröffneten Discounter zu, welcher nun auf ehemaliger Stelle der Ziegelfabrik errichtet wurde. Zielstrebig betritt der Ziegelstein den Einkaufsmarkt und bahnt sich seinen Weg durch die Verkaufsregale. Vorbei an nicht enden wollenden Einkaufssortimenten dreht er eine Runde durch das schillernde Verkaufsangebot. An der Kasse angekommen verabschiedet er sich freundlich von der Kassiererin und verschwindet so still und heimlich, wie er gekommen ist.

Der künstlerische Experimentalfilm „Resurrection“ thematisiert die Folgen konsumorientierter Raumentwicklung auf dem Land. Auf identitätsstiftende Orte folgen zuweilen einheitlich strukturierte Einkaufs- und Konsumwelten. Ein Ziegelstein als Protagonist inspiziert seine frühere Heimat, einen ehemaligen Ziegeleistandort mit rund 400-jähriger Geschichte. Der besinnungslosen Zersiedelung der Landschaft steht er ratlos gegenüber. Durch die neue Welt bahnt er sich seinen Weg auf Suche nach Bekanntem, um in einer der letzten Brachflächen zu verschwinden; offen bleibt wohin.

Lucia Mirlach